Von ihm habe ich das heutige Rezept für Hühnerfrikassee. Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte. Und vielleicht mit einem kleinen Geheimtipp für den Reis...
Während meine Mama täglich in der Stadtverwaltung arbeitete, kümmerte sich mein Pa um uns Kinder, machte die Wäsche und kochte jeden Tag. Natürlich anständiges Essen. Vor der Familiengründung arbeitete als Koch u.a. in der englischen Kaserne, weswegen ich einige englische Rezepte bereits seit meiner Kindheit kenne. Hühnerfrikassee gehört allerdings nicht dazu. Also zur englischen Küche meine ich. Zumindest nicht das ich wüsste.
Kochen und essen wie früher:
Von meinem Pa habe ich Kartoffeln schälen gelernt.In so einer Kasernenküche muss man nämlich schnell kochen können. Als kleines Mädchen habe ich meinem Papa gerne in der Küche geholfen und dann sehr oft mit ihm die Kartoffeln um die Wette geschält. Natürlich war ich nicht so schnell wie er, aber manchmal habe ich dennoch gewonnen. ;-)
Wenn er Hühnerfrikassee gekocht hat, dann konnte ich es kaum abwarten mit dem Essen, ähm helfen. Ganz klassisch wurde früher zuerst ein großer Topf Hühnersuppe gekocht. Je länger die Suppe kocht, desto besser wird einerseits der Fond und andererseits muss das Suppenhuhn natürlich gar werden. Als Faustregel gilt, (übrigens genauso beim Brathähnchen), dass sich der Knochen fast von ganz alleine vom Fleisch löst. Das kannst du auch testen, indem du einfach zwischendurch den Knochen vom Hähnchenschenkel anfasst und ihn drehst. Wenn das Huhn (Hähnchen) gar ist, dann lässt er sich nämlich sehr leicht lösen und fällt quasi vom Fleisch ab.
Ein gutes Hühnerfrikasse braucht einen vernünftigen Hühnerfond
Ich liebe Hühnersuppe.Zwischendurch bin ich immer zum Topf geschlichen (mache ich heute noch) und habe mir eine Tasse mit der Brühe vollgemacht sowie etwas von dem Porree geklaut. Mega lecker. Außerdem hab ich die Innereien, die schneller gar sind, auch gerne vorher rausgemopst. Selbstverständlich war ich stets zur Stelle und habe fleißig geholfen, wenn es darum ging hinterher das Hühnerfleisch vom Knochen zu lösen und für das Frikassee klein zu zupfen.
Eigentlich war ich immer bereits vor dem Hauptgang satt.
Für das Hühnerfrikassee hat mein Pa dann eine Mehlschwitze angsetzt und mit dem Hühnerfond aufgegossen. Dazu einen Schuß Weißwein. Ich finde, das gehört zu einem guten Hühnerfrikassee dazu. Aber wenn, dann bitte nur Weißwein, der dir wirklich schmeckt und den du selber trinken würdest. Irgendein beliebiger Weißwein geht überhaupt nicht, dann lasse ihn besser weg und würze lieber etwas nach.
Ich esse Hühnerfrikassee am liebsten mit Reis
Als übliche Beilage bei Hühnerfrikasse gehört für mich schon immer Reis dazu.Ich weiß gar nicht so genau weshalb, doch bei uns gab es früher immer Milchreis. Wahrscheinlich weil der am billigsten war und wir als Großfamilie natürlich auf's Geld achten mussten? Jedenfalls nehme ich heute noch Milchreis. Das ist auch mein Tipp. Der wird schön klebrig (wie Risotto) und lässt sich wunderbar formen. Auf eine Tasse Reis kommen ca. zwei Tassen Flüssigkeit. Für das Hühnerfrikasse koche ich den Reis mit der Hühnerbrühe. Mit Petersilie abgerundet schmeckt er mir so am besten.
Nun aber genug in Erinnerungen geschwelgt -jetzt schwelgen wir im Essen bzw. im Rezept.
Das Rezept von Papa: Hühnerfrikassee mit Reis
Zutaten für die Hühnersuppe:
- Suppenhuhn (Hähnchen geht auch, das ist aber weniger fett)
- Suppengemüse: Porree, Möhren, Zwiebeln (wer mag Sellerie)
- 2 TL Salz, 2 -3 Lorbeerblätter
Zubereitung:
- Die Zutaten putzen und grob säubern. Schälen oder klein schneiden ist nicht notwendig und alle Zutaten werden im Ganzen (!) in einen großen Topf gegeben und dann mit kaltem Wasser bedeckt.
- Sobald alles kocht, die Temperatur soweit reduzieren (Stufe 1 bis 2, je nach Herd) dass es weiterhin kocht. Das war's und nun für drei Stunden ("Knochendrehtest") kochen lassen.
- Das Huhn rausnehmen sobald es gar ist und etwas abkühlen lassen. So lässt es sich einfacher anfassen und das Fleisch von den Knochen lösen.
Weitere Zutaten für das Hühnerfrikasse:
- ca 30g. Butter & 3 -4 EL Mehl
- Möhren, Erbsen, Mais
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 0,2l Weißwein
Zubereitung:
- Mehlschwitze ansetzen. Dazu wird die Butter geschmolzen und nach und nach das Mehl angerührt und angeschwitzt (=quasi anbraten/dünsten lassen). Es darf nicht dunkel werden.
- Die Mehlschwitze erst mit dem Weißwein (oder kaltem Wasser) ablöschen -Achtung heiß und Spritzgefahr!
- Sofort die Brühe dazu geben und zügig weiter arbeiten: Das heißt die Brühe unter ständigem (!) Rühren nach und nach dazu geben.
- Die Menge der Brühe ist abhängig von der Mehlschwitze. Es wird solange unter Rühren nachgegossen, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist. Die Soße darf nicht zu flüßig oder wässrig werden.
- Jetzt das Hühnchenfleisch und das Gemüse rein geben. Bei Papa gab es die Möhren aus der Suppe und Mais dazu. Nicht immer aber oft außerdem Erbsen.
- Mit Salz, Pfeffer und geriebenem Muskatnuss abschmecken.
Wirklich Lecker!
Nun bist du dran.
Was ist dein Lieblingsgericht aus deiner Kindheit? Welche Klassiker kochst du heute noch gerne? Welches Rezept kannst du auswendig?
Frau Niwibo und ich freuen uns über deine Lieblingsspeisen und deine Rezepte. Für den Monat April lautet unser Thema zum
Blog Dinner:
Rezepte und Klassiker aus meiner Kindheit.
Blog Dinner: So funkioniert's
- Nicole und ich wechseln uns ab und geben jeden ersten Montag im Monat ein neues Rezept-Thema bekannt.
- Dein Post muss neu, also aus dem aktuellen Monat sein und zu unserem vorgegebenem Thema erstellt sein.
- Bitte gib beim verlinken, den Namen deines Rezeptes als Titel im InLinkz-Tool an.So können andere Teilnehmer und Besucher leichter erkennen welches Rezept hinter deinen Beitrag steckt und deinen Post gezielter anklicken.
- Denk an deinen Backlink.
Die bisherigen Rezept-Sammlungen findest du hier:
- Februar: Rezepte für Zwei -vom Candlelight Dinner bis zum Frühstück danach
- März: Kräuterküche -Rezepte mit Kräutern, Sprossen oder Blüten
- April: Zeitlos lecker -Klassiker & Rezepte aus meiner Kindheit
- Mai: Sommer im Glas -kühle Getränke für heiße Tage
- Juni: Deutsche Küche -Rezepte und Spezialitäten aus meiner Region
- Juli: SOMMERPAUSE
- August: Unser täglich Brot -Köstliche Stullen und Sandwiches mit Butter und Dips.
- September: Ferne Küche -Rezepte aus meinem Urlaubsland
- Oktober: Kartoffeln rocken -Frittieren, braten, backen oder kochen: Wohlfühlrezepte rund um die Kartoffel
Liebe Naddel,
AntwortenLöschenalso Hühnerfrikasse gabs bei uns fast nie, bei uns gab es als Klassiker so schen wie Züricher Geschnetzeltes und zu meiner Schande muss ich gestehen .... trotz Rezept bekonmme ich es nicht hin, gibt Sachen die konnte nur meine Mutti :) aber vielleicht liegt es auch nur daran das man damit was verbindet.
Aber werde mir was einfallen lassen und bei deinem neuen Blog-Dinner teilnehmen!
Liebe Grüße und ich finde es toll das du das machst!
Petra
P.S. Würde mich auch über ein paar englische Rezepte freuen!
Liebe Naddel,
AntwortenLöschenHühnerfrikassee mit Reis, ist auch so ein typisches Rezept aus meiner Kindheit. Ich kenne es aber mit anderen Zutaten...bei uns gehört Spargel da mit dran, lach. Und das mit dem Reis muss ich auf alle Fälle mal probieren.
Ich werde die Tage mal schauen, was ich meinen Mann aus meiner Kindheit kredenzen kann. Ist definitiv ein tolles Thema.
Leider konnte ich letzten Monat an Eurer Aktion nicht teilnehmen, aber ich denke jetzt wird das wieder was
Liebe Grüße und Danke für dieses Rezept
Bettina
Liebe Naddel, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Hühnerfrikasse gegessen. Das werde ich nun definitiv nachholen und dein Rezept auf die to-koch-Liste der nächsten Woche setzen.
AntwortenLöschenUnd die Idee zum Blog-Dinner finde ich genial. Ich krame gleich in meinen Rezepten, was ich dazu passendes verbloggen kann.
Bis demnächst!
Herzliche Grüße vonKarin
Lecker liebe Naddel, das gab es bei uns zu Hause auch immer...
AntwortenLöschenSo gut schaut das aus.
Nur den Milchreis kenne ich nicht dazu, bei uns gab es normalen Reis.
Ich werde nun auch mal mein Kochbuch wälzen, habe schon zwei Gerichte im Kopf.
Dir einen schönen Abend und guten Appetit,
Lieben Gruß
Nicole
Liebe Naddel,
AntwortenLöschenoh, lecker!! Hühnerfrikassee habe ich als Kind auch gerne gegessen und Hühnersuppe ist ein Seelentröster.
Ich habe so viele Speisen, die mich an meine Kindheit erinnern. Meine Oma und meine Mama waren, bzw. sind so gute Köchinnen.
Einen schönen Abend noch.
Liebe Grüße
Tina
KENN i gar nit,,,,,als KIND,,,,,
AntwortenLöschenmit an SCHWEINSBRATEN,,, kannt i da dienen,,,,,
aber dei REZEPTAL is scho gespeichert,,,,,freu,...freu
wünsch da no an feinen ABEND
bis bald de BIRGIT
Hallo, liebe Naddel -
AntwortenLöschenDas sieht superlecker aus ... ich MUSS es meinem Mann dem obersten Hühnerfrikassee-Meister mal zeigen.
Dann noch eine kleine Entschuldigung hinterher: Aufgrund einer falschen Einstellung bei Blogger habe ich Deinen Kommentar aus Januar 2018 leider erst gestern gesehen und veröffentlicht.
Peinliche Grüße,
Petra